Fettabsaugen – einer der beliebtesten Eingriffe der Schönheitschirurgie

Fettabsaugen – einer der beliebtesten Eingriffe der Schönheitschirurgie

Fettabsaugen, oder Liposuktion, zählt zu den häufigsten chirurgisch-ästhetischen Massnahmen. Zahllose Menschen lassen sich ihre überschüssigen Fettpolster, die durch Diäten nicht verschwinden, absaugen.

Beliebt ist das Fettabsaugen, weil nur wenige kleine Narben bleiben und trotzdem eine deutliche Veränderung der Körperform möglich ist. Durch winzige Schnitte werden modernste Geräte und Kanülen eingeführt und damit eine gezielte Absaugung überflüssiger Fettzellen herbeigeführt. Zur Beseitigung starken Übergewichts ist die Fettabsaugung aber nicht geeignet.

An vielen Körperstellen kann Fett abgesaugt werden

Generell kann an verschiedensten Körperregionen Fett abgesaugt werden, am Po wird jedoch davon abgeraten. In den meisten Fällen wird in einer Sitzung an mehreren Körperpartien Fett abgesaugt. Eine bestimmte Menge an abgesaugtem Fett sollte jedoch nicht überschritten werden. Orangenhaut kann beim Fettabsaugen leider meistens nicht weggesaugt werden. An manchen Körperstellen könnten sich die Dellen sogar verstärken. Entstehen durch das Fettabsaugen starke Hauterschlaffungen, kann es notwendig werden, zusätzliche Eingriffe wie Bauchdecken- oder Oberarmstraffungen durchzuführen.


Fettabsaugen kann ein guter Weg zu einer besseren Figur sein. (Bild: @ NinaMalyna - fotolia.com)

Fettabsaugen kann ein guter Weg zu einer besseren Figur sein. (Bild: @ NinaMalyna – fotolia.com)


Der Ablauf einer Fettabsaugung

Trotz der nur kleinen Schnitte handelt es sich beim Fettabsaugen um einen plastisch-chirurgischen Eingriff, der zwei Wochen vor der Operation bereits vorbereitet werden muss. Vor allem auf die Einnahme blutverdünnender Mittel und auf das Rauchen sollte verzichtet werden. Auch eine gründliche Voruntersuchung ist notwendig. Dabei muss der Arzt mit viel Feingefühl die Haut und vor allem das Fettgewebe ertasten und die Stellen mit einem Filzstift markieren. Meistens wird der kleine Eingriff ambulant durchgeführt; es gibt spezielle Tageskliniken und plastische Chirurgen, die sich auf das Fettabsaugen spezialisiert haben.

Durch eine Narkose, mit der man als Patient in einen Dämmerschlaf versetzt wird, verläuft der Eingriff schmerzfrei. Handelt es sich um grössere Eingriffe, werden diese in Vollnarkose durchgeführt. Die betroffenen Körperstellen werden desinfiziert und dann beginnt der Chirurg mit kleinen Schnitten an unauffälligen Stellen, wie zum Beispiel im Nabel oder in der Gesässfalte. Durch die kleinen Öffnungen wird anschliessend eine hauchdünne Kanüle eingeführt. Je dünner diese ist, umso schonender und unauffälliger erfolgt die Fettabsaugung.

Nach dem Fettabsaugen werden die Schnitte entweder vernäht oder verklebt. Eine Sitzung dauert, je nach Intensität des Eingriffs, zwischen 20 Minuten und 2 Stunden; es sollte nicht mehr als fünf Liter Fett pro Sitzung abgesaugt werden. Möchte man an derselben Stelle später noch einmal Fett absaugen, sollte die vollständige Abheilung des ersten Eingriffs abgewartet werden.



Die Tumeszenz-Methode

Die grundsätzliche Technik ist immer die gleiche, es gibt jedoch mehrere Varianten, wobei der Unterschied vor allem darin liegt, wie die Fettzellen vom Bindegewebe getrennt werden. Am häufigsten wird die Tumeszenztechnik angewendet. Tumeszenz heisst Anschwellung. Dabei wird Flüssigkeit, meistens eine Kochsalzlösung, mit einem Betäubungsmittel und Adrenalin in den betroffenen Bereich geleitet. Dadurch schwellen die Körperpartien an, die Fettzellen saugen sich mit dem Gemisch voll und können so vom Bindegewebe gelöst werden. Anschliessend wird die Lösung wieder abgesaugt.

Der grosse Vorteil bei dieser Variante ist, dass das Betäubungsmittel bereits mit der Lösung verabreicht wird und keine weitere Betäubung nötig ist. Durch die gespritzte Lösung lösen sich die Fettzellen auch sehr gut und es können relativ kleine Kanülen verwendet werden. Die Variante ist aber etwas zeitaufwendiger als andere.

Weitere Absaugmethoden

Eine weiteres Verfahren ist die Supernass-Methode, die ähnlich funktioniert wie die Tumeszenztechnik. Es wird nur weniger Flüssigkeit eingeleitet, nämlich so viel, wie Fett abgesaugt wird. Bei dieser Variante sind starke Beruhigungs- und Betäubungsmittel notwendig. Oftmals wird das Fettabsaugen mit ihr auch in Vollnarkose durchgeführt.

Auch die Ultraschall-assistierte Liposuktion ist eine Variante der Fettabsaugung. Bei dieser Methode werden die Fettzellen durch Ultraschall zertrümmert und verflüssigt. Für den Absaugvorgang sind etwas dickere Kanülen notwendig, daher bleiben auch grössere Narben zurück. Am häufigsten wird diese Variante an Körperstellen angewendet, die viel Bindegewebe besitzen, zum Beispiel an der Hüfte, an der männlichen Brust oder am oberen Rücken. Die Fettzellen können aber auch durch elektrische Impulse gelöst werden, das nennt man dann Lipopulsing. Dabei werden sehr kleine Kanülen eingesetzt, ebenso bei der Vibrationsmethode. Bei der PAL- oder Rütteltechnik, wie diese Variante auch genannt wird, werden die Fettzellen durch hochfrequentes Rütteln gelöst und dann abgesaugt.

Brustvergrösserung durch Fettabsaugung

Um Fettabsaugung und Brustvergrösserung zu kombinieren, bedient man sich der Lipofilling-Methode. Dabei wird mit Spezialkanülen das Fett äusserst schonend abgesaugt und dann an anderen Körperstellen, wie zum Beispiel der Brust, wieder eingebracht. Dazu sind allerdings mehrere Sitzungen vonnöten, wenn man sichtbare ästhetische Erfolge erzielen will.

 

Oberstes Bild: @ XtravaganT – fotolia.com