Folieren – 1001 Inspirationen

Folieren – 1001 Inspirationen

Die erste Fabrik zur Herstellung von Celluloid wurde 1869 eröffnet. Die Produktion von thermoplastischem Kunststoff auf der Basis von Cellulose sollte die Geburtsstunde eines zukunftsorientierten Materials sein, welches aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist.

Die Kunststoffverbindung Celluloid machte es möglich, Brillenfassungen, Spielzeug etc. herzustellen. Doch Celluloid war leicht entflammbar. Erst Galalith und eine spezielle Druckgusstechnik ermöglichten Massenfertigungen von allerlei Produktvarianten. Weitere Entwicklungsprozesse brachten dann schliesslich 1923 Cellulosehydrat auf den Markt, im allgemeinen Sprachjargon als Cellophan bekannt. Wegen seiner Wasserempfindlichkeit wurde das Cellophan mit Polyvinylidenchlorid beschichtet, wodurch es jedoch nicht mehr biologisch abbaubar war. Bis heute wird dieses Material zum Folieren für Verpackungen und als Einsatz in Briefumschlägen verwendet.

Seit Langem ist das Folieren aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Täglich kommen wir damit in Berührung. Sei es beim Einkaufen oder wenn wir unsere Post aus dem Briefkasten holen. Wer kennt ihn nicht, den in Folie eingeschweissten Werbekatalog? Selbst die Autoindustrie hat das Folieren für sich entdeckt. Heute ist es günstiger und weniger zeitaufwendig, ein Auto zu folieren, als es umzulackieren.

Bei der Herstellung von Kunststofffolie kann man sogar individuell auf die Ansprüche des Verbrauchers eingehen. Denn durch Mehrschicht-Verbunde aus unterschiedlichen Kunststoffen können spezielle Eigenschaften der Folie verbessert werden. Egal ob eine bestimmte Durchlässigkeit (Sauerstoff) oder Undurchlässigkeit (Wasser), Reissfestigkeit, Dehnbarkeit, Aufnahmefähigkeit, Flächengrösse oder Belastbarkeit gegenüber Temperatur und Druck gewünscht wird. Selbst optische Vorstellungen, wie ein farbiges oder transparentes Erscheinungsbild, sind umsetzbar. Kaum eine Branche kommt heutzutage ohne das Folieren aus.


Folieren spielt bei Druckerzeugnissen wie Broschüren eine wichtige Rolle. (Bild: Goss Vitalij - fotolia.com)

Folieren spielt bei Druckerzeugnissen wie Broschüren eine wichtige Rolle. (Bild: Goss Vitalij – fotolia.com)


Speziell im Werbesektor ist es naheliegend, die professionelle Hilfe eines Lettershops oder Einpackservices in Anspruch zu nehmen. Das umfassende Angebot dieser Firmen reicht von Serienbrief-, Zeitschriften- und Katalogversand über Etikettierung, Werbemanagement, Portooptimierung, Beschaffung von Werbemitteln und Adressüberprüfung bis hin zur Kommissionierung und Lagerung von Aufträgen. Und viele von ihnen bieten eben auch das Folieren an. Was gerade bei der Versendung einer hohen Stückzahl an Katalogen oder Prospekten Sinn ergibt.

Denn im Gegensatz zum Papierkuvert erreicht man beim Folieren eine Einsparung von mindestens 15 % der üblichen Kosten. Die Folie kann geschrumpft werden und liegt dann wie eine zweite Haut um das Produkt. Ausserdem wird mit ihrer Durchsichtigkeit ein verbesserter Werbeeffekt erzielt, durch eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Kunden. Der Titel bleibt erkennbar und Beilagen gehen nicht verloren. Abgesehen davon bietet diese Art der Verpackung Schutz vor Schmutz und Feuchtigkeit.

Vor allem im Businessbereich sind Einzelfolierungen von Vorteil. Broschüren oder Flyer erhalten einen exklusiven Anstrich. Man überzeugt den Geschäftspartner stilvoll, indem man sich oder das Produkt werbewirksam darstellt. Zudem sind Einzelfolierungen nicht nur effektvoll, sondern auch unempfindlich. Sie sind flüssigkeitsabweisend und neigen nicht zu Eselsohren oder eingerissenen Seiten. Ein Blatt Papier würde letztendlich im Papierkorb landen. Das Folieren ist nicht nur optisch ansprechender, sondern auch kostengünstiger, weil die Einzelfolierung wiederverwendet werden kann. Ein anschauliches Beispiel sind die ansprechenden Verkaufsprospekte an Bord eines Flugzeuges.

Unter anderem kommen einige Firmen auch dem Wunsch nach Umweltfreundlichkeit nach, indem sie rezyklierbare Folien anbieten. Diese sind frei von Weichmachern und Schwermetallen – kompostierbare Biofolien, die aus Maisstärke hergestellt werden. Die Kunststoffherstellung auf Mineralölbasis drängte die Vorgänger damals ins Abseits. Seit 1956 beherrschten Polyethylen und Polypropylen den Weltmarkt.

Doch nach 1980 veränderte sich das biologische Bewusstsein der Menschen. Darum gibt es heute wieder Innovationen im Bereich der Biokunststoffe. Ständig steigende Erdölpreise treiben diese Entwicklung noch zusätzlich voran. Der Trend, wieder mehr auf die Stärke- und Cellulosebasis zu setzen, steigt Jahr für Jahr kontinuierlich an. Dieses Umdenken ist zwar löblich, weil unser Wohlstandsmüll stetig anschwillt und die Landwirtschaft zudem ein weiteres Standbein gewinnt. Aber Maisfelder sind ökologisch gesehen ein toter Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Wo Licht ist, da ist eben auch Schatten!


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