Methoden zum Fettabsaugen im Überblick

Methoden zum Fettabsaugen im Überblick

Das Fettabsaugen ist eine noch relativ junge Methode der plastischen Schönheitschirurgie. Erst seit 1978 gibt es die Möglichkeit, Fett durch einen operativen Eingriff zu verlieren.

Seitdem schreiten die Möglichkeiten voran und die Behandlungsmethoden gehen immer mehr auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten ein.

Grundkonzept

Beim Fettabsaugen, in medizinischen Fachkreisen auch als Liposuktion bezeichnet, werden Fettzellen abgesaugt, die unter der Haut liegen. Allerdings kann sich nicht jeder Patient einer Fettabsaugung unterziehen. Stark übergewichtige Patienten sind von einem solchen operativen Eingriff ausgeschlossen, da hier die Gesundheitsrisiken zu hoch sind. Das Fettabsaugen dient der Modellierung des Körpers. Eingriffe werden am Bauch, an den Armen und Beinen und am Po vorgenommen.

Dabei müssen die Patienten bedenken, dass der Eingriff nicht automatisch zur Traumfigur führt. Häufig bleiben Hautfalten zurück, die sich erst durch Sport wieder straffen. Der Vorteil des Fettabsaugens im Gegensatz zu einer Diät besteht aber darin, dass die Fettzellen vollständig entfernt werden. Bei einer Diät werden die Zellen nur geleert und können sich anschliessend wieder füllen. Dennoch ersetzt das Fettabsaugen keine gesunde Lebensweise. Auf die Ernährung sollten die Patienten daher nach wie vor achten, wie auch auf die tägliche Portion Bewegung.


Mit Fettabsaugen zu einem flachen Bauch. (@ photka - fotolia.com)

Mit Fettabsaugen zu einem flachen Bauch. (photka – fotolia.com)


Die klassische Tumeszens-Methode

Diese grundlegende Methode ist die einfachste Variante, Fett abzusaugen. Hierbei wird eine Flüssigkeitsmischung hergestellt. Sie besteht auch Cortisol, isotonischem und sterilem Wasser, Natriumbicarbonat und einem Betäubungsmittel, wie es auch in der zahnärztlichen Behandlung Anwendung findet. Diese Mischung wird in das Fettgewebe, das sich unter der Haut befindet, injiziert. Dadurch wird das Gewebe betäubt, was bis zu 18 Stunden anhalten kann. Ausserdem saugen sich die Fettzellen mit der Flüssigkeit voll, wodurch sie sich leichter vom Bindegewebe ablösen. Nach der Injektion muss der Patient etwa 30 bis 60 Minuten warten, damit sich die Flüssigkeit im Fettgewebe ausbreiten kann. Anschliessend kann der Chirurg die Emulsion, die sich aus der Tumeszenslösung und den Fettzellen gebildet hat, einfach mit einer Kanüle absaugen. Dabei werden die Struktur des Bindegewebes und die Venen und Gefässe nicht geschädigt.

Variationen der klassischen Methode

Bei der Ultraschall-Methode verwendet der Chirurg eine spezielle Ultraschall-Kanüle. Diese wird in die Fettzellen eingeführt und setzt dort Energie frei, die dafür sorgt, dass die Fettzellen zerstört werden. Sie verflüssigen sich und können dann, genauso wie bei der Tumeszenz-Methode, durch eine weitere Kanüle abgesaugt werden.

Beim sogenannten Lipopulsing erfolgt die Loslösung der Fettzellen aus dem Bindegewebe über elektrische Impulse. Auch hierbei werden feine Kanülen in das Gewebe eingeführt. Diese erzeugen hochfrequente Impulse, die mit niedriger Energie in das Gewebe geleitet werden. Dadurch werden die Zellwände zerstört und das flüssige Fett freigesetzt, das dann abgesaugt werden kann. Das Absaugen erfolgt normalerweise mit einer elektrischen Absaugpumpe, die einen leichten Unterdruck erzeugt. Hier können auch Spritzen zum Einsatz kommen, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten, aber manuell betrieben werden.



Die neuesten Techniken

Schonende Verfahren zum Fettabsaugen sollen die neuesten Techniken liefern. Die Laserlipolyse arbeitet mit einer Lichttechnik. Über mikroskopisch kleine Stiche werden Laserimpulse in das Gewebe gesendet. Dadurch werden die Fettzellen verflüssigt. Diese Auflösung der Fettzellen ist auch durch den Einsatz von Wasserstrahlen, Vibrationen oder Radiofrequenzen möglich.

Die Injektions-Lipolyse, umgangssprachlich auch als Fett-weg-Spritze bezeichnet, kommt aus dem Bereich der nicht-operativen Fettreduktion. Hierbei wird dem Gewebe ein gering dosiertes Präparat eingespritzt. Es enthält einen fettlösenden Inhaltsstoff, der aus dem Öl der Sojabohne gewonnen wird. Das aufgelöste Fett wird anschliessend vom körpereigenen Lymphsystem abtransportiert. Diese Methode wird ambulant in mehreren Sitzungen vollzogen. Oft stellt sich der gewünschte Erfolg erst nach einigen Wochen ein.

Vor- und Nachteile der Methode

Die Tumeszenz-Methode ist die am häufigsten angewandte Massnahme zum Fettabsaugen. Auch bei diesem Eingriff können zwar unschöne Nebenwirkungen auftreten, wie Blutergüsse, Hautunregelmässigkeiten oder Schwellungen. In der Regel ist dieses Verfahren aber das sicherste. Nach der Behandlung müssen die Patienten ein Kompressionsmieder tragen. Die Ultraschall-Methode ist schonend für das Gewebe. Sie wird aber häufig erst bei Nachbehandlungen eingesetzt.

Auch das Lipopulsing wird nicht zum grossflächigen Fettabsaugen verwendet, es eignet sich mehr zur Formmodellierung, beispielsweise um Cellulite zu beseitigen. Die Laserlipolyse gilt als schonende Methode, um kleine Areale von überschüssigem Fett zu befreien. Diese Methoden können mit anderen Massnahmen kombiniert werden, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. In die Kritik geraten ist die Injektions-Lipolyse, denn hierbei werden chemische Stoffe in das Gewebe injiziert. Weder die Wirksamkeit noch die Verträglichkeit sind wissenschaftlich belegt.

 

Oberstes Bild: Karramba Production – fotolia.com